Beurteilungsfehler

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Beurteilungsfehler / Wahrnehmungsfehler / Beobachtungsfehler

Beobachtungsfehler sind Phänome v.a. aus dem Bereich der Sozialpsychologie . Sie sind nicht auszuschließen, da die Beobachter oft das sehen, was sie glauben wollen oder können. Häufig treten folgende Beobachtungsfehler auf:

  • Rosenthal-Effekt: was der Beobachter erwartet, wird wahrgenommen
  • Effekt des ersten Eindrucks: nur was dem ersten Eindruck des Beobachters entspricht fließt in die Beobachtung ein
  • Halo-Effekt: was zum Gesamteindruck oder zu einer hervorstechenden Eigenschaft passt, wird notiert, widersprüchliches Verhalten bleibt unberücksichtigt
  • Logischer Fehler: eigene willkürliche logische Schlussfolgerungen werden gezogen ohne das dies tatsächlich zu beobachten war, z.B. wer schmutzige Arbeitskleidung trägt, arbeitet auch unordentlich
  • Kontrast-Effekt: Verhalten, das stark von dem des Beobachters abweicht wird stärker wahrgenommen
  • Projektionsfehler: was der Beobachter bei sich selbst verdrängt / nicht wahrhaben will bewertet er auch bei Teilnehmern strenger
  • Mildefehler und Härtefehler: das Anlegen unpassender Maßstäbe, zu positive oder zu negative Bewertung von Verhaltensweisen aufgrund von z.B. Mitleid oder unangemessen hohen Leistungsansprüchen*

Beobachtungsfehler oder „der blinde Fleck“

„Wir glauben eben nur, was wir sehen, leider sehen wir nur, was wir glauben wollen!” ATTESLANDER 1963. Die Fehler bei der sozialen Wahrnehmung anderen schildern wir anhand praktischer Beispiele im Folgenden:

Rosenthal-Effekt:

Ein Beobachter sieht bei anderen oft nur … Was er erwartet! Nach „Aktanlage” zeigt ein Jugendlicher häufig ein „aggressives Verhalten”. Unter dem Eindruck dieser Vorinformation werden häufig helfende Verhaltensweisen nicht, vereinzelte aggressive Verhaltensweisen hingegen sofort wahrgenommen. Auch im nächsten Bericht ist dann wieder von „häufigen aggressiven Verhaltensweisen” die Rede.

Effekt des ersten Eindrucks

Ein Beobachter sieht bei anderen oft nur … Was seinem ersten Eindruck entspricht! … „So einen Typ hatten wir doch schon im letzten Jahr!” Vereinzelte Erlebnisse im Verlaufe dar* nachfolgenden Wochen bestätigen und verfestigen dieses (Vor) Urteil* Effekt des ersten Eindrucks!

Halo Effekt

Ein Beobachter sieht bei anderen oft nur …  Was zum Gesamteindruck oder zu einer hervorstechenden Eigenschaft passt! … „Der kriegt doch sonst nichts zustande! Das hat der nicht selbst gemacht. Das Bild vom Versager vermag erfolgreiche Verhaltensweisen nicht zu akzeptieren.

Logischer Fehler

Ein Beobachter sieht bei anderen oft nur …  Was logisch erscheint! … Wer nicht pünktlich ‘ist, ist unzuverlässig! Wer unzuverlässig ist, hat kein Interesse an seiner Arbeit. Wer kein Interesse an seiner Arbeit hat, ist nicht ausbildungsfähig!

Kontrast Effekt

Ein Beobachter sieht bei anderen oft nur …  Was im Kontrast zu ihm selbst steht! … Ein ruhiger, zurückhaltender Pädagoge registriert Verhaltensweisen von Jugendlichen als „unruhig, hektisch, aufdringlich”, die lebhafte Kollegen gar nicht wahrnehmen.

Projektionsfehler

Ein Beobachter sieht bei anderen oft nur …  Was er bei sich selbst verdrängt/nicht wahrhaben will und darf! … Ein Lehrer/Unterweiser komm! häufig griesgrämig in den Unterricht / die Werkstatt. Er beklagt sich zunehmend bei seinen Kollegen über seine lustlosen, schlecht \ gelaunten Schüler/Jugendlichen.

Mildefehler / Härtefehler

Ein Beobachter sieht bei anderen oft nur …  Was ihm positiv oder negativ erscheint! … Der Beobachter lasst sich vom Mitleid leiten: Die Jugendlichen brauchen Hilfe, man muss etwas für Sie tun Benachteilig! Sind die schon oft genug worden. Oder andersherum: Die Jugendlichen brauchen eine feste Hand, sonst wird nichts aus ihnen. Man muss ihnen klarmachen, dass sie noch viel und hart an sich arbeiten müssen.

Zum Vertiefen schauen Sie sich gern unseren Kurs “Psychologie Grundlagen” an: