Psychologie Weiterbildung

[toc]Psychologie ist ein großes Thema in der Arbeitswelt und das bereichsübergreifend. In Wirtschaft, Verwaltung, Forschung, Bildung, Erziehung, im Rechtswesen, Sozial- und Gesundheitswesen oder im modernen Unternehmensmarketing zeigen sich dabei verschiedene Psychologie-Schwerpunkte.

Um sich in einem bestimmten Fachbereich neue Perspektiven und Arbeitspositionen zu eröffnen, sind für akademisch ausgebildete Psychologen Weiterbildungen zweckmäßig. Diese erhöhen Kompetenzen, wirken sich positiv auf die Bandbreite der Einsatzgebiete und den Verdienst aus. Auch die Selbstständigkeit auf einem bestimmten Gebiet der Psychologie kann eine spezialisierte Weiterbildung begründen.

Daneben finden sich Weiterbildungen mit psychologischen Schwerpunkten zunehmend für Arbeitnehmer und Angestellte aus verschiedenen Berufszweigen, die keine akademische Vorbildung in Psychologie haben. Sie kommen aus allen genannten Feldern und können sich durch eine Psychologie Weiterbildung auf gehobene und verantwortungsvolle Stellen innerhalb der Unternehmung bewerben oder durch die neuen Fähigkeiten und Kenntnisse besondere Aufgabenbereiche innerhalb ihres ausgeübten Berufes übernehmen. Auch für Ärzte, Heilpraktiker und verschiedene Gruppen der freien Berufe oder im Rahmen einer Selbstständigkeit kann eine Psychologie Weiterbildung von großem Nutzen sein.

Psychologie Weiterbildungen können auch bei arbeitslosen und arbeitssuchenden Personen eine Schlüsselrolle spielen, wenn der bisher ausgeübte Beruf oder die vorhandene Ausbildung eine solche Weiterbildung ermöglichen oder sinnvoll machen. Hier ist jedoch die Frage der Kostenübernahme durch die Agentur für Arbeit oder andere Stellen im Vorfeld abzuklären.

Beweggründe, Sinn und Zweck von Psychologie Weiterbildungen

Die Gründe für eine Psychologie Weiterbildung sind häufig beruflicher Natur, viele sehen darin auch die zusätzliche Chance der persönlichen Weiterentwicklung. Die Voraussetzungen spielen dabei eine wichtige Rolle.

Bei Psychologen mit Diplom- oder Masterabschluss zeigen sich weitaus mehr Weiterbildungsmöglichkeiten durch den Studienbackground. So können sich Psychologen innerhalb ihres Fachbereichs konkreter spezialisieren. Auch die Qualifizierung für eine Fachrichtung der Psychologie, die nicht im Studium als Schwerpunkt gewählt wurde, ist nachträglich durch weiterbildende Studiengänge, die auf dem Psychologiestudium aufbauen, eine Option, wenn sich die Berufsperspektiven deutlich ändern sollen.

Personen ohne oder mit anderen Studienabschlüssen, die in ihrem gewählten Beruf viel mit Menschen zu tun haben und auch Entscheidungsprozesse leiten, erweitern durch Psychologie Weiterbildungen die Einsatzmöglichkeiten und können in der Hierarchie aufsteigen. Gerade Berufstätige im medizinischen und pflegerischen Bereich erweitern so ihre Kompetenzen, was sie für Arbeitgeber besonders interessant macht und sich zusätzlich im Verdienst positiv widerspiegelt. Mit einer Weiterbildung in Psychologie wächst zudem das Verständnis für Zusammenhänge, das im Arbeitsalltag eine wertvolle Bereicherung darstellt. Stagnation ist für viele im Berufsleben ein Motivationshindernis – Neue Aufgabenbereiche durch eine psychologische Weiterbildung können hier sinnvoll sein.

Arbeitslose und arbeitsuchende Personen erhöhen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt durch eine Psychologie Weiterbildung oder Umschulung, wenn die Vorbildung und die bisher ausgeübte Berufstätigkeit diese zulassen und auch die Arbeitsvermittlung darin neue Chancen erkennen kann. Denn vielfach ist diese Option von der finanziellen Förderung oder Kostenübernahme der Arbeitsagentur oder anderer Einrichtungen abhängig.

Die Zahl der Coaches und Berater, die freiberuflich oder gewerblich selbstständig arbeiten, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Um den Klienten eine qualifizierte und fundierte Beratung zu ermöglichen, sind Weiterbildungen in Schwerpunktthemen der Psychologie eine profunde Möglichkeit, um das Angebotsspektrum zu erweitern, zu verändern oder eine Spezialisierung vorzunehmen, die am eigenen Standort ein Alleinstellungsmerkmal hat und somit auch den wirtschaftlichen Erfolg ankurbelt.

Psychologie Weiterbildung für verschiedene Berufsgruppen aus dem Job heraus und ohne grundlegendes Psychologie-Studium

Psychologische Themen sind in der modernen Arbeitswelt nicht nur den studierten Psychologen vorbehalten, viele Berufsgruppen haben im Arbeitsalltag damit zu tun. In den unterschiedlichen Berufszweigen wie Wirtschaft, Gesundheit, Pflege, Sozialwesen bieten sich auch für Arbeitnehmer, Angestellte, Freiberufler und Selbstständige psychologische Weiterbildungen an, die für neue oder spezielle Aufgaben qualifizieren. Eine Psychologie Weiterbildung sollte dabei eine wirkungsvolle Verbindung zur eigenen Berufstätigkeit herstellen und zweckmäßig sein. Als einfaches Beispiel: Für den Mechatroniker macht eine Psychologie Weiterbildung keinen Sinn, für Pflegepersonal hingegen schon.

Welche Weiterbildungsmaßnahme für welche Berufsgruppen in Frage kommt, zeigt die folgende Übersicht:

  • Wirtschaftspsychologie/Organisationspsychologie für Mitarbeiter in Personalabteilungen, Fach- und Führungskräfte in Unternehmenden, Betriebswirte, Sozialwirte, Juristen, Naturwissenschaftler, Ingenieure, Marketingexperten.
  • Betriebspsychologie für Mitarbeiter der Aus- und Weiterbildung, Mitarbeiter der Personalverwaltung und -entwicklung, Team- und Projektleiter, Führungskräfte, Geschäftsführer, Sozialpädagogen, Gesundheitsberater, Anwälte.
  • Marketing & Werbepsychologie für Dienstleister, Unternehmensgründer, PR-Verantwortliche in Unternehmen und Einrichtungen, Kundenberater, Verkaufspersonal, Entwickler und Designer.
  • Gesundheitspsychologie für Betriebsärzte, Gesundheitswissenschaftler, Fachkräfte in Kliniken, Beratungsstellen oder im betrieblichen Gesundheitsmanagement, Physiotherapeuten, Sporttherapeuten, Ärzte, Mitarbeiter in Krankenkassen – Bereich Prävention.
  • Sozialpsychologie für Fachkräfte in sozialpädagogischen Berufen (z.B. Erzieher), Mitarbeiter im Gesundheitswesen und in der Pflege, Teamleiter, Projektmanagement, Führungskräfte in Wirtschaft, Verwaltung, Öffentlicher Dienst.
  • Psychologischer Berater oder Personal Coach für Personen, die in medizinischen, sozialen, pflegerischen oder beratenden Berufen tätig sind, u.a. Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Mitarbeiter in Beratungsstellen von Gemeinden, Bund und Ländern sowie für führende Angestellte in Wirtschaftsunternehmen, z.B. Personalentwickler, Betriebsratsvorsitzende.
  • Psychotherapie für Personen in medizinischen, pädagogischen, sozialen oder pflegerischen Berufen, Ärzte, Heilpraktiker.

Weiterbildungen Psychologie für Personen, die derzeit Erwerbslos sind

Psychologie Weiterbildungen mit unterschiedlichen Spezifikationen können für Arbeitslose auf Grundlage der Ausbildung und der bisher ausgeübten beruflichen Tätigkeit neue und bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt eröffnen. Auch eine Umschulung, die als zweite Ausbildung angesehen wird und die mit Psychologie zu tun hat, kann in Frage kommen. Als Alternative bietet sich entsprechend der Zugangsvoraussetzungen ein Studium an einer Fachhochschule oder Hochschule für eine spezielle psychologische Ausbildung, z.B. Wirtschaftspsychologie, an. Alle genannten Optionen sollten mit dem persönlichen Berater der Arbeitsvermittlung, gerade im Hinblick auf die Kostenübernahme bzw. Finanzierung von Weiterbildung und Umschulung, eingehend abgeklärt werden. Neben der Agentur für Arbeit sind je nach Maßnahme die zuständigen Gemeinden oder Kommunen (im Rahmen des so genannten Meisterbafögs) sowie Stiftungen Anlaufstellen für Anträge auf Kostenübernahme oder Teilfinanzierung.

Von der Agentur für Arbeit werden finanzierte Psychologie Weiterbildungen nur fallspezifisch und erfolgsorientiert im Hinblick auf die Berufsperspektiven angeboten. Eine pauschalisierte Aussage kann daher weder für die Art der möglichen Weiterbildungen noch die Kostenübernahme selbst getroffen werden. Hier bringt einzig das Gespräch mit dem Berater Aufschluss.

Wer sich für eine Weiterbildung aus der Arbeitslosigkeit heraus interessiert, findet auf der Internetseite der Bundesagentur für Arbeit unter dem Menüpunkt „Kursnet“ aktuelle regionale Angebote für Umschulung, Berufliche Weiterbildung und Studium mit psychologischen Schwerpunkten, u.a. Familienberatung, Gesundheitsberatung, Gesundheitsförderung, Konfliktmanagement, Mediation, Psychologie (spezielle Anwendungsgebiete), Tierpsychologie, psychologisch-technischer Assistent, psychologischer Psychotherapeut, Gesundheits-, Rehabilitationstherapie, Pädagogische Psychologie.

Angebot und Durchführung von Weiterbildungen

Eine wesentliche Unterscheidung in Bezug auf das Weiterbildungsangebot bezieht sich auf die Vorbildung. Für Psychologen mit Hochschulabschluss sind fachbezogene Anlaufstellen für zertifizierte und anerkannte Weiterbildungen der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) und die Deutsche Gesellschaft für Psychologie. Diese arbeiten mit renommierten Hochschulen und Bildungseinrichtungen im Bundesgebiet zusammen, um die Weiterbildungen zu realisieren.

Berufsbegleitende Psychologie Weiterbildungen für Berufstätige, Selbstständige und Freiberufler finden sich über Akademien, Bildungseinrichtungen, Fachhochschulen und Universitäten deutschlandweit. Für alle, die unabhängig von Zeit und Ort sein wollen, bietet sich eine Vielzahl an Fernlehrgängen spezialisierter Anbieter, wobei die Qualität des Abschlusses und die Seriosität des Anbieters immer genau geprüft werden sollte.

Psychologie Weiterbildungen sind grundsätzlich kostenpflichtig und in der Regel selbst zu finanzieren. Ausnahmen kann es bei Vorliegen besonderer Voraussetzungen und damit verbundenen Fördermöglichkeiten von staatlicher Seite geben.

Weiterbildungsmöglichkeiten für akademisch ausgebildete Psychologen

Hochschulabsolventen, die Psychologie studiert haben (Diplom- oder Masterabschluss), können sich auf verschiedene Tätigkeitsfelder konzentrieren, da die Themenvielfalt bereits im Studium breit gefächert ist.

Die Berufseinstiegsrate für studierte Psychologin liegt sehr hoch, über 60% der Psychologinnen und Psychologen finden zeitnah einen Arbeitsplatz, bevorzugt an Universitäten, in Kliniken und privaten Unternehmen. Während des Studiums wird bereits der Schwerpunkt für einen Fachbereich der Psychologie gesetzt, z.B. Klinische Psychologie.

Im Laufe der beruflichen Tätigkeit können andere Fachbereiche oder zusätzliche Tätigkeitsfelder wichtig oder interessant werden, für die eine Weiterbildung die Weichen stellt. Auch neue Aufgaben und Herausforderungen stellen Gründe für eine Psychologie Weiterbildung dar. Nachfolgend sind die Tätigkeitsfelder und Psychologie-Schwerpunkte aufgeführt, in denen Weiterbildungen für Psychologen mit Master- oder Diplom-Abschluss von Bedeutung sind.

Einsatzbereiche Gesundheit/Beratung/Therapie

Im Tätigkeitsfeld der Klinischen Psychologie stehen die Diagnose und Behandlung bzw. Therapie von psychischen Störungen und Krankheiten im Vordergrund. Weiterbildungsmöglichkeiten für studierte Psychologen/innen finden sich hier mit Psychotherapie, Psychoanalyse, Rehabilitationspsychologie, Gesundheitspsychologie, Notfallpsychologie, Psychoonkologie, Psychologische Gesundheitsförderung, Psychologische Lerntherapie, Psychotraumatherapie, Resilienztraining, Paar-/Familientherapie.

Die Neuropsychologie befasst sich mit der Diagnose und Behandlung hirnorganisch bedingter psychischer Störungen. Akademische Psychologen können die Weiterbildung zum Klinischen Neuropsychologen absolvieren.

Einsatzbereiche Wirtschaft/Verwaltung/Öffentlicher Dienst

Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie sind Tätigkeitsfelder von Psychologen in Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen der Wirtschaft, Verwaltung und des Öffentlichen Dienstes. In Frage kommen Weiterbildungsangebote im Bereich der Wirtschaftspsychologie mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten, z.B. Eignungsdiagnostik nach DIN 33430 oder betriebliches Gesundheitsmanagement, sowie Ingenieurpsychologie, Betriebspsychologie, Personalpsychologie.

Medienpsychologen sind in Marktforschung, Marketing und Werbung aktiv. Eine Weiterbildungsoption zeigt sich mit der Kommunikationspsychologie, die in der Regel für studierte Psychologen eine einjährige Zusatzausbildung an einer Hochschule vorsieht und mit Zertifikat abgeschlossen wird.

Einsatzbereiche Bildung/Recht/Verkehr

Pädagogische Psychologie konzentriert sich auf Schule und Bildungswesen. Hier bieten sich die Weiterbildungen Schulpsychologie, Lerntherapie, Sexualpädagogik an. Zwei eigenständige Tätigkeitsfelder, die insbesondere im öffentlichen Sektor eine bedeutende Rolle spielen und für die sich Psychologen durch eine Weiterbildung qualifizieren können, sind Verkehrspsychologie und Rechtspsychologie.

Weitere Spezifikation und bereichsübergreifende Weiterbildungen

Eine Spezifikation durch Weiterbildung nach dem Psychologiestudium ist auch für die Tätigkeitsschwerpunkte Sportpsychologie, Schriftpsychologie, Tierpsychologie erforderlich.

Zu den bereichsübergreifenden Weiterbildungen, die in Sozialwesen, Gesundheit, Wirtschaft, Verwaltung, Öffentlicher Dienst, etc. zweckmäßig sein können, gehören die Notfallpsychologie sowie Supervision, Mediation und Coaching.

Die aufgehführten Psychologie Weiterbildungen bilden die gängigen Möglichkeiten ab, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da immer neue Weiterbildungsangebote, insbesondere in den fachspezifischen Bereichen, hinzukommen.