Demenz

Demenz – Wie geht man damit um

 

Auf einen Blick:

 

Die, bzw. Eine Demenz bezeichnet ein Defizit von Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen, so etwa im Bereich der Kognition, der Emotion oder auch des sozialen Umgangs. Die Bezeichnung leitet sich vom lateinischen Wort Mens (dt.: Verstand) und der Vorsilbe de (dt.: ohne, abnehmend) ab und bedeutet dementsprechend so viel wie „nachlassender Verstand“. Die Demenz wird laut ICD-10 in vier verschiedene Krankheitsbilder klassifiziert, zu den häufigsten Formen zählt dabei die Erkrankung an Alzheimer. Die Ursachen für die Demenz können unterschiedlicher Natur sein, unter anderem beruht sie häufig auf neurologischen Erkrankungen. Betroffen von ihr sind meist das Kurzzeitgedächtnis, das Denkvermögen, aber auch Sprache und Motorik, in selteneren Fällen sogar die Persönlichkeitsstruktur.

Definition und Diagnose der Demenz

Die Demenz wird sowohl nach ICD-10 als auch nach DSM-IV definiert. Der ICD-10 klassifiziert die Erkrankung als eine „meist chronische oder fortschreitende Krankheit des Gehirns mit Störung vieler höherer kortikaler Funktionen“. Dazu können Gedächtnis, Denkvermögen, Orientierung, Auffassung, Lernfähigkeit, Sprache/Sprechen und Urteils-/Entscheidungsfähigkeit zählen. Nicht betroffen sind das Bewusstsein, die Sinnesorgane und die Wahrnehmung. Um eine Demenz nach dieser Definition diagnostizieren zu können, müssen die Symptome seit mindestens 6 Monaten aufgetreten sein.

Laut DSM-IV müssen neben einer Beeinträchtigung des Gedächtnisses mindestens eine der folgenden Störungen festgestellt werden, um eine Erkrankung zu diagnostizieren:

Aphasie (Sprachstörung), Apraxie (Beeinträchtigung der Motorik), Agnosie (Unfähigkeit, Gegenstände zu identifizieren/wiederzuerkennen) oder Dysexekutives Syndrom (Störung in der Planungs- oder Organisationsfähigkeit, bzw. im Einhalten einer Reihenfolge).

Ursachen der Demenz

Die Medizin kennt eine lange Liste von Ursachen einer solchen Erkrankung, die diese dementsprechend auch unterschiedlich klassifiziert (z.B. in vaskuläre und degenerative Demenz) – daraus ergeben sich wiederum unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Zu den Ursachen können unter anderem genetische Grunderkrankungen, Mikrogefäßveränderungen, eine HIV-Erkrankung, ein Lipidstoffwechsel und sehr viele andere Erkrankungen und Veränderungen im Körper zählen.

Verwechselungsgefahr

Es besteht die Gefahr, dass Demenz mit anderen psychischen oder neurologischen Störungen verwechselt wird, wie etwa mit einer Depression, der so genannten Altersvergesslichkeit, einer schlichten Verweigerung, einer Psychose, einem einfachen Mutismus oder auch einem Mangel an Flüssigkeit. Aus diesem Grund ist eine eingehende Untersuchung und Beobachtung notwendig, um eine korrekte Diagnose stellen zu können.

Symptome der Demenz

Die Symptome lassen sich in verschiedene Kategorien unterscheiden. Einer Demenz gehen zudem häufig Symptome einer Depression, wie etwa Reizbarkeit, Interessenlosigkeit und depressive Verstimmungen voraus. Zu den kognitiven Symptomen können dann eine Störung des Kurzzeitgedächtnis, Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen, Störungen der Raumwahrnehmung, starke Müdigkeit bis zu Apathie und Inkontinenz.

Zu den motorischen Symptomen zählen unter anderem Parkinson, eine Störung der Haltereflexe sowie ein schlurfender, trippelnder Gang.

Darüber hinaus äußert sich die Demenz auch in Form von Verhaltensstörungen, wie etwa Essstörungen (Essen von Nicht-Lebensmitteln), Apathie/Euphorie, Halluzinationen, Angst, Depression, Aggression, Labilität, Schlafstörungen, Wahn und Enthemmung.

Behandlung einer Demenz

Bei der Behandlung der Demenz, die früh erkannt wird, handelt es sich in den meisten Fällen um einen Aufschub des Auftretens der Symptome, da die Erkrankung selbst nicht geheilt werden kann. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählt dabei in erster Linie eine Verabreichung von entsprechenden Medikamenten, aber auch das Gedächtnistraining, die so genannte Biografiearbeit oder auch die Validationstherapie.

Demenz selbst führt nicht zum Tod, allerdings können die Begleiterscheinungen sowie das hohe Alter der Betroffenen als Todesursache in Betracht gezogen werden.