Musiktherapie Verfahren

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Musiktherapie

5.1 Verschiedene Stile und Verfahren der Musiktherapie

In der Musiktherapie gibt es mehrere verschiedene Verfahren. Im Allgemeinen kann man unterscheiden zwischen aktiver (=Musik machen) und rezeptiver (=Musik hören) Musiktherapie. Beide Formen können als Einzel- oder Gruppen-Therapie durchgeführt werden (Vgl. 2,8.157-159), In der analytischen Musiktherapie findet man alle vier Formen wieder. Sie ist hergeleitet von der Psychotherapie. Das analytische Verfahren bedeutet die Arbeit mit Assoziationen. Der Patient läßt all seine Einfälle, Träume und inneren Bilder ohne gedankliche Kontrolle in die Musik fließen. Ob das nun archetypische, allgemeingültige Assoziationen oder ganz persönliche Assoziationen sind, ist egal. Somit wird hier bestimmte Musik dazu benutzt, Gefühle, die mit diesen Assoziationen entstehen, ins Bewußtsein zu rufen (Vgl. 3, S 136-144). Dem Therapeuten fällt die Aufgabe zu, diese Einfälle und Bilder im späteren Gespräch mit dem Patienten zu interpretieren. Die unterbewußten Konflikte, die dort zum Vorschein kommen, werden dann neu befrachtet und bearbeitet (Vgl. 3, S. 107). Die Absicht der analytischen Musiktherapie besteht darin, die in unbewußten, an Konflikten vergeudeten Energien wieder in die gesunden Bahnen der jetzigen Ichs zu leiten (Vgl.3 S. 14).
Die aktive Einzelmusiktherapie bietet den Vorteil, stark auf die Probleme des Individuums eingehen zu können .Die aktive Gruppenmusiktherapie bietet vor allem kommunikationsgestörten Patienten die Erfahrung in der Gruppe (Vgl. 2 S. 157-159). Die Gruppenmusiktherapie fördert durch den gemeinsamen Nenner, auf den die Gruppe beim Musizieren kommen muß, die ganzheitliche Erfahrung. Ein sonst vielleicht isolierter Patient erlebt das Zusammenwirken einer Gruppe. Musikalisch kann hier die Erfahrung von Trennung und Verschmelzung durch Gegen – oder Mitspiel gemacht werden (Vgl. 1, S. 165-169).
Die rezeptive Musiktherapie dient zur Auflösung emotionaler Spannungen und zur Erweiterung der Erlebnis- und Genußfähigkeit. Hier soll der Patient möglichst «lernen, ohne selber aktiv zu werden, die Effekte der Musik auf sein Gefühlsleben (in Zusammenhang mit den Assoziationen) in sich wahrzunehmen (Vgl. 2, S 157-159).
Bei der regulativen Musiktherapie werden vor allem Affektstauungen gelöst. Hier kann der Patient seinen Emotionen freien Lauf auf den Instrumenten lassen, ohne daß irgendetwas ihn einschränkt (Vgl. 2, S. 157).

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