Moderne Musiktherapie

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Musiktherapie

5. Grundzüge der modernen Musiktherapie

Die Musiktherapie nutzt die Wirkung der Musik auf den Menschen aus. Vor allem die Wirkung auf die Psyche ist die moderne Form der Musiktherapie relevant. Musik wendet sich, wie oben bereits beschrieben, direkt an die Gefühle der Menschen. Aus dieser Tatsache ergeben sich eine Menge von möglichen Anwendungen von Musik als Therapieform (Vgl 1, 157-162). In der Praxis .tritt Musiktherapie meist gekoppelt mit Psychotherapie, Physiotherapie und Pharmakotherapie auf (Vgl. 2, S. 144-145). Für Musiktherapeuten sind heute, neben der Wirkung der Musik, auch Erkenntnisse über Psychotherapie sehr wichtig.
Die therapeutischen Ansatzpunkte der Musiktherapie sind die Ermöglichung und Förderung von:
– der Kommunikationsfähigkeit
– dem Durcharbeiten von inneren Emotionskonflikte

Der große Vorteil der Musiktherapie ist es nun, daß dies durch Musik, auf nonverbaler Weise geschehen kann. Das fällt den meisten Patienten leichter, als sich verbal in der Psychotherapie auszudrücken. Ein weiterer Vorteil ist es, daß der Patient beim aktiven Musizieren auch spontane heftige Handlungen hervorbringen kann (Es ist besser, der Patient vergreift sich an den Instrumenten, als da^ er auf Menschen losgeht!). Dies ermöglicht auch eine Abreaktion von sehr heftigen Gefühlen, wie Ha^ oder Liebe, die sprachlich nicht auszudrücken sind (Vgl. 1, S. 165-168).
Die Ziele der Musiktherapie sind es, alle potentiellem Fähigkeiten des Patienten, entsprechend seiner Persönlichkeit, auszuschöpfen. Der Therapeut kann im Laufe der Behandlung hier eigentlich nur Hilfe zur Selbsthilfe geben. Der psychisch kranke Mensch muß lernen, mit seinen eigenen Gefühlen umzugehen (Vgl. 5, S. 154-158). Ob Musiktherapie erfolgreich war oder nicht, entscheidet das subjektive Empfinden des Patienten, die Resonanz der Umwelt und die objektiven Befunde der Therapeuten. Am Anfang der Musiktherapie kann der Therapeut am musikalischen Ausdruck des Patienten seinen Gefühlszustand erkennen. Er sieht, wie beweglich, wie kräftig, mit welchem Lebenstempo, mit welcher Lebensfreude oder mit welchem Verdruß er durchs Leben geht (Vgl. 1 S. 96-97).

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