Lebensberater / Lebensberatung

Lebensberatung – Hilfe für den Alltag: Die Bezeichnung „Lebensberatung“ sowie deren Maßnahmen sind nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz einheitlich geregelt. Dabei handelt es sich um eine psychologische und/oder sozialpädagogische Hilfestellung in verschiedenen Problemsituationen, so etwa in generellen Lebenskrisen eines Individuums, interfamiliären Problemen oder auch Schwierigkeiten im Beruf, bzw. im Arbeitsumfeld. Dabei liegt in der Lebensberatung keine einheitliche Methodik zugrunde, es können verschiedene Techniken zum Einsatz kommen, wie etwa unterschiedliche Arten der Fragestellung oder Gesprächsführung, aber auch Kommunikationstrainings. Die Lebensberatung wird nur dann zur beratenden Psychologie gezählt, wenn entsprechende Themen den Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden. Zudem wird die Lebensberatung grundsätzlich nicht als heilkundlich betrachtet, Ausnahmen davon werden nur dann gemacht, wenn die Lebensberatung von Psychotherapeuten, Ärzten oder auch Heilpraktikern durchgeführt wird. In einem solchen Fall dürfen auch Diagnosen und entsprechende Therapien gestellt/durchgeführt werden.

Spezifikation der Lebensberatung in Deutschland

In Deutschland wird der Begriff der Lebensberatung in der Regel von speziellen Einrichtungen der evangelischen -, seltener auch von Einrichtungen der katholischen Kirche verwendet. Auch auf kommunaler Ebene können solche Stellen eingerichtet werden. Insbesondere die Berater der evangelischen Kirche haben dabei ein spezielle Zusatzausbildung genossen, in der psychonanalytische, tiefenpsychologische und systemische Konzepte vorgestellt und erlernt werden. Die angehenden Berater lernen dabei Kenntnisse zur beratenden Praxis, zu verschiedenen Methoden und Kenntnisse zur Persönlichkeitsentwicklung kennen, alle Inhalte werden immer in einen Kontext zueinander gesetzt. Das Diplom über die absolvierte Zusatzausbildung wird erst nach drei Jahren Ausbildung, 5 Praktika (jeweils sechs Monate), 180 Stunden Beratungspraxis und weiteren Gegebenheiten ausgestellt. So können Menschen, die eine Lebensberatung aufsuchen, immer sicher sein, dass ein fundiertes Fachwissen und eine Beratungspraxis besteht.

Ursachen für das Aufsuchen einer Lebensberatung

Zu den Gründen für das Aufsuchen eines/r Lebensberaters/Lebensberaterin können zum Beispiel Probleme mit dem eigenen Verhalten (zum Beispiel Überreaktion, Konfliktvermeidung), Probleme mit dem eigenen Erleben bestimmter Situationen, Beziehungskonflikte, Fragen im Zusammenhang mit einer Scheidung, schulische Probleme oder auch Verhaltensauffälligkeiten sowie viele weitere, verwandte Problematiken sein. Die Lebensberatung kann dabei von Erwachsenen ebenso aufgesucht werden wie von Kindern und Jugendlichen. De facto sind jedoch nahezu 3/4 aller Ratsuchenden erwachsene Frauen, während bei Kindern und Jugendlichen mehr Jungs als Mädchen die Lebensberatung aufsuchen.

Wie lange dauert eine Lebensberatung?

Das ist schwer zu pauschalisieren. Studien haben jedoch gezeigt, dass die meisten Beratungen nach maximal 5 Gesprächen beendet werden. In vielen Fällen wird die Lebensberatung sogar nur einmalig aufgesucht. Einige Menschen nutzen die Beratungsstellen und die Gespräche auch dazu, um Wartezeiten für einen Therapieplatz in der Psychotherapie zu überbrücken.

Welche Fachgebiete deckt die Lebensberatung ab?

Diese Art der Beratung deckt nicht nur psychologische und (sozial-)pädagogische Themenbereiche ab, sondern kann auch in medizinischen, juristischen und theologischen Fragen/Anliegen/Problemen aufgesucht werden.

Der Ansatz des Lebensberaters

Als LebensberaterIn geht man grundsätzlich davon aus, dass selbst Menschen in schwierigsten Lebenssituationen über ausreichend Stärke, Willenskraft, Mut o.Ä. verfügen,  um ihre Probleme selbst zu lösen – sofern sie die nötige Unterstützung erhalten. Aus diesem Grund liegt das Hauptaufgabengebiet der Berater in der Unterstützung, der Klärung von Konflikten, dem Anregen von Lösungsansätzen sowie auch im Mut machen und Trösten.